In diesem Beitrag sammle ich kostenlose Spielideen für euch. Diese Spielideen kann man aus Dingen vorbereiten, die man wahrscheinlich eh schon zu Hause hat. Auf jeden Fall ist es möglich seinem Kind auch ohne großes Budget interessante Beschäftigungsmöglichkeiten und Spielideen anzubieten, die es vielseitig fördern. Schaut immer wieder mal rein, denn diese Liste werde ich regelmäßig erweitern, sobald wir etwas ausprobiert und für gut befunden haben.
Inhalt „Kostenlose Spielideen für zu Hause“
- Vogelfutterrollen basteln
- Mit Tetrapacks basteln
- Fühlmemory basteln
- Häschen füttern
- Schütten, Gießen, Löffeln
- Eierschalen kaputt schlagen
- Steckspiel aus Eierkarton basteln
- Hüpfspiel
- DIY Legespiel
- Geschmacksinn schärfen
- Wolle
- Fühlbox aus Karton
- Verbundene Augen
- Mit Gläsern Musik machen
- Im Haushalt helfen lassen
- Hörmemory
- Rechnen lernen mit Geld
- Geräusche zuordnen
- Ich sehe was, was du nicht siehst
- Reihenfolgen und Paare ergänzen
- Geschichten ausdenken
- Merkspiel aus alten Weihnachtskalender
- Experiment mit Backpulver und Zitronensaft
1. Vogelfutterrollen basteln
Eine super einfache Art um Vögel über die kalte Jahreszeit zu helfen sind Vogelfutterrollen. Experten raten mittlerweile sogar dazu Vögel das ganze Jahr über zu füttern. Durch den immer kleiner werdenden Lebensraum finden Stadtvögel nur sehr wenig Nahrung. So finde ich es nur fair, wenn wir Menschen ihnen dafür Nahrung anbieten. Also egal wann ihr diesen Beitrag lest, ihr könnt gleich mit dem Basteln beginnen. 😉
Wie werden Vogelfutterrollen gemacht?
Ihr benötigt nur wenige Dinge zur Herstellung der Vogelfutterrollen: leere Papprollen von Toiletten- oder Küchenpapier, Kokosöl, eine Körnermischung, einen kleinen Topf, ein Backblech, eine Auflaufform, einen Backpinsel und eventuell Bindfaden.
Und so geht’s: Die Körnermischung gebt ihr in ein flaches, breites Gefäß z.B. in eine Auflaufform. Wir haben eine handelsübliche Mischung genommen und sie mit Saaten aus der Küche ergänzt, die wir schon seit Ewigkeiten haben, aber nie aufgebraucht wurden wie z.B. Sesamkörner und Sonnenblumenkerne.
Dann erwärmt ihr das Kokosöl in einem kleinen Topf bis es cremig aber noch nicht ganz flüssig ist. Wir haben dafür diese ganz gewöhnlichen und günstigen Kokosfettwürfel aus den Kühlregal genommen. Diese findet ihr dort wo es Margarinen und Butter gibt.
Stellt euch ein Backblech mit Backpapier und die Papprollen bereit. Bestreicht die Papprollen nun mit Hilfe eines Backpinsels mit dem weichen Kokosöl und wälzt die bestrichende Papprolle anschließend in der Körnermischung. Legt die panierten Rollen auf das Backblech und lasst das Kokosöl wieder fest werden. Fertig!
Nun könnt ihr euch eure Vogelfutterrollen mit einem Bindfaden auf dem Balkon aufhängen oder im Garten direkt an die Zweige eines Baums oder Buschs auffädeln. Die Kinder werden sicher Spaß daran haben den Vögeln beim futtern zuzusehen!
Zeigt dein Kind besonderes Interesse für Vögel und willst es darin unterstützen? Wie wäre es mit einem Fernglas und einem Vogelbestimmungsbuch?
2. Mit Tetrapacks basteln
Apropo Vögel… wie wäre es mit einem selbstgebastelten Vogelfutterhäuschen aus einem Tetrapack? Wir haben dafür lediglich eine leere Packung Milch, Holzspieße, einen Pfeifenreiniger und Acrylfarbe verwendet.
Und so geht’s: Schnappt euch ein leeres Tetrapack und malt es mit wasserfester Farbe (z.B. Dieses Set hier) bunt an und schneidet nach dem Trocknen die Packung im unteren Bereich aus, sodass eine Art Höhle entsteht. Anschließend werden Kerben an den unteren Rändern eingeschnitten um dort die Holzspieße einzulegen. In der Spitze des Tetrapacks habe ich mit einem Schraubendreher ein Loch durchgestochen und einen Pfeifenreiniger als Aufhänger durchgefädelt. Und schon ist es fertig!
3. Fühlmemory basteln
Inspiriert von dem schönen Fühlmemory aus Holz von Goki habe ich beschlossen diese Idee des Fühlens kombiniert mit dem klassischen Spielprinzip von Memory irgendwie selbst umzusetzen. Denn ich war mir nicht sicher ob Rick diese Art von Spiel gefallen wird, da wollte ich nicht unnötig viel Geld ausgeben.
Nach einer Weile Überlegen ist mir wahrscheinlich die einfachste Art ein Fühlmemory zu basteln eingefallen. Ihr braucht dafür lediglich identische Flaschendeckel, Kleber und verschiedene Materialien zum befüllen der Deckel. Ich habe z.B. Alufolie, Metallschwamm, Wattebällchen, Fell und Stoffreste einer alten Socke verwendet. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, solange euer Material in den Deckel passt. Füllt bei voluminösen Material den Deckel nur bis zu Hälfte, damit es nicht unter dem umgedrehten Deckel herausschaut.
Das tolle ist, dass ihr erstmal mit wenigen Paaren beginnen könnt um zu testen wie das Spiel bei euren Kindern ankommt. Später könnt ihr es nach Belieben erweitern.
4. Häschen füttern
Für dieses Spiel brauchst Du einen kleinen Karton auf dem Du z.B. ein Häschen mit geöffneten Mund zeichnest. Mund und Bauch werden anschließend ausgeschnitten. Danach wird es etwas knifflig: Auf der Innenseite des Mundes wird die Öffnung einer Plastiktüte oder eine Klarsichtfolie befestigt z.B. mit einen Tacker.
Nun wird eine Schüssel mit Essen für den Hasen bereit gestellt. Ich habe mich für trockene Sternchennudeln entschieden. Sollte dein Kleinkind noch alles in den Mund stecken, bieten sich eher Cornflakes oder selbstgemachtes Popcorn an. Dein Kind hat nun die Aufgabe das Häschen mit dem Essen zu füttern. Durch das Loch im Bauch kann es beobachten wie immer mehr Essen im Bauch landet und er irgendwann voll (satt) ist. Außerdem ist diese Aufgabe super für die Feinmotorik und schult die Konzentrationsfähigkeit. Denn das richtige Halten des Löffels und zum Mund des Häschens führen erfordert eine ganze andere Bewegung als bei sich selbst.
5. Schütten, Gießen, Löffeln
Kinder lieben es mit echten Dingen wie ungekochten Nudeln, Reis, Linsen und Bohnen zu spielen. Es macht viel Spaß und fördert bei den Kleinsten das Umschütten mit verschiedenen Besteck und unterschiedlich großen Gefäßen. Verschiedene Zutaten werden von den Kindern gern in eigene kleine Gefäße sortiert. Eine tolle Übung für die Feinmotorik. Ihr braucht dafür nicht mal extra Spielzeuggeschirr. Kleine Dinge aus der eigenen Küche sind dafür bestens geeignet wie Schneidbretter, Muffinförmchen, kleine Töpfe, Schüsseln, Trinkbecher, Untertassen etc.
6. Eierschalen kaputt schlagen
Wer gerne Eier verspeist, hat nun einen guten Grund die Eierschalen aufzubewahren. Die gut gereinigten Schalen kannst Du sicherheitshalber bei 200°C für 15 Minuten im Backofen sterilisieren. So schützt man sich am besten vor Salmonellen. Brauchst Du länger um genug Eierschalen für das Spiel zu sammeln solltest Du sie in einer Holzkiste oder Karton an einen luftigen Ort aufbewahren.
Hast Du genug Eierschalen gesammelt, werden sie auf einen Tisch oder auf einen festen Fußboden (kein Teppich) gelegt und mit Frischhaltefolie abgedeckt. Wenn Du keine Lust auf Kehren und Staubsaugen hast, dann lege unter die Eierschalen noch eine Schicht Frischhaltefolie. Am Rand wird die Frischhaltefolie mit Klebeband befestigt. So fliegen die Splitter der Eierschalen nicht durch den ganzen Raum. Eine kleinere Menge Eierschalen lassen sich auch prima in einen großen Gefrierbeutel zerklopfen.
Rick hatte viel Spaß dabei die Eierschalen mit einem Holzhammer zu zerklopfen und genauso viel Spaß sie mit dem Staubsauger selbst aufzuräumen. Das Spiel ist ein tolles Training für die Hand-Augen-Koordination und dein Kind kann sich mal wild ausleben.
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7. DIY Steckspiel aus Eierkarton
Ich bastel aktuell immer mehr kurzweilige Spielzeuge selbst aus günstigen Alltagsmaterialien, da ich mich öfter geärgert habe, dass gekaufte Lernspiele nach wenigen Malen langweilig geworden sind.
In diesem Fall geht es um ein schnell gemachtes Steckspiel mit Zahlen. Wenn man es ganz einfach hält, ist es in unter 5 Minuten fertig gebastelt. Je nachdem für was sich dein Kind momentan besonders interessiert, kannst Du das Thema des Steckspiels beliebig anpassen (Farben, Formen, Buchstaben, Aufkleber etc.). Ich habe mich für die Zehnerreihe entschieden, da Rick die Zahlen bis 20 sicher kennt und die größeren Zahlen wissen wollte.
Du brauchst nichts weiter als einen leeren Eierkarton, Eisstiele oder Holzspieße und eventuell Aufkleber, je nachdem für welches Thema Du dich entscheidest. Nachdem Du alles beschriftet oder beklebt hast, durchstichst Du mit den Eisstielen die kleinen Kuhlen des Eierkartons. Nun können die Stiele leicht von deinem Kind reingesteckt werden. Für die Holzspieße müssen noch kleine Schildchen aus Papier oder Karton zugeschnitten und mit Klebeband befestigt werden.
8. Hüpfspiel
Über das Hüpfspiel habe ich schon ausführlich im Beitrag Buchstaben und Lesen lernen – Wie helfe ich meinem Kind dabei? geschrieben. Es eignet sich besonders gut für energiegeladene Kinder, die ruhige und konzentrierte Aufgaben nicht lange durchhalten. Den Bewegungsdrang dieser Kinder kann man sich aber zunutze machen und z.B. dieses Zahlenhüpfspiel einsetzen. Egal ob drinnen oder draußen: Baut gemeinsam einen Parcour mit verschiedenen Hindernissen auf. Versucht euer Kinder Balancieren, klettern und kriechen zu lassen und dank des Zahlenhüpfspiels wird natürlich auch gehüpft.
Beispiel: Auf dem Wohnzimmertisch befindet sich eine simple Aufgabe z.B. ein Einlegepuzzle. Die Puzzleteile befinden sich im Kinderzimmer und müssen einzeln über die Hindernisse des Parcours zum Wohnzimmer gebracht werden. Dabei wird hinwärts die Zahlen aufsteigend und zurück zum Kinderzimmer absteigend gehüpft. So lernen auch wilde Kids das Zählen ganz nebenbei.
9. DIY Legespiel
Für alle Kinder, die sich bereits für Zahlen interessieren, sind diese Legekarte genau das Richtige. Die Karten sind inspiriert nach dem Prinzip von Montessori und können ganz einfach selber gemacht werden. Ich habe eine Postkarte als Vorlage genommen und Moosgummi in dieser Größe ausgeschnitten. Karton oder Bastelpapier funktioniert natürlich auch dafür. Nehmt einfach was ihr gerade im Haus habt.
Danach wurden die Zahlen von eins bis neun aufgeschrieben und die entsprechende Menge Kreise daneben gemalt. Die Aufgabe ist es nun, die richtige Menge Linsen, Bohnen, Steine o.ä. auf die Kreise zu legen. So bekommen die Kinder ein Gefühl für die Menge, die eine Zahl darstellt.
Weitere Ideen zum Zahlen lernen gibt’s übrigens hier: Zahlen, Zählen und Mengenverständnis lernen
10. Geschmacksinn schärfen
Für dieses sensorische Spiel braucht ihr nix weiter als viele kleine Gefäße oder ein Muffinblech und verschiedene Lebensmittel. Ricks Augen habe ich mit einer Schwimmbrille, die ich mit Wattepads ausgestopft habe, verdeckt. Tücher haben bei ihm einfach nicht so gut gehalten.
Und dann kann’s auch schon losgehen. Dieses Spiel vermittelt euren Kindern wie stark wir Essen über unsere Augen bewerten und wie ungewohnt es sich anfühlt es nicht sehen zu können. Ältere Kinder können ausprobieren zusätzlich ihre Nase zuzuhalten um ihnen zu zeigen wie wichtig auch die Nase beim Schmecken ist.
11. Wolle
Wollknäuel sind ein wunderbares universelles Spielzeug. Man kann mit Wolle nicht nur basteln und handwerkliche Dinge anstellen, sondern auch für Rollenspiele gut gebrauchen. Ein bisschen Inspiration vielleicht?
- gelbe Wolle kann zu „Nudeln“ verarbeitet werden und rote Wolle zu „Tomatensoße“
- Wolle kann Absperrung für Spielzeugautos oder Zäune für Tiere sein
- sie kann eine Umrandung für Straßen sein
- oder an Möbel gebunden Laserstrahlen sein, die Überwunden werden müssen ohne sie zu Berühren
- man kann mit Wolle verschiedene Knoten lernen
- oder Handstricken (einfach mal bei Youtube suchen): Per Handstricken können schon junge Kinder ihre ersten Strickwaren selbst machen – allein mit ihren Händen. So lassen sich für Puppen und Kuscheltiere kleine Schals oder Deckchen machen
- mit einer großen Nadel können die ersten Versuche im Nähen und Sticken gewagt werden
- auch Freundschaftsbänder können mit Wolle geflochten werden
- ein ganzes Wollknäuel kann auch als Ball dienen, der in der Wohnung nicht viel schaden anrichten kann
- auf einen langen Wollfaden kann man Balancieren üben
- mit mehreren Wollknäuel kann man Jonglieren
- ältere Kinder können lernen Figuren zu häkeln (Amigurumi)
- mit einem Webrahmen kann man Weben lernen
12. Fühlbox aus Karton
Inspiriert von der Fühlbox aus Holz von Smallfoot, habe ich einfach eine Fühlbox aus Karton gebastelt. Beim Karton hat man sogar den Vorteil, dass man sieht welchen Gegenstand das Kind in den Händen hat und kann Tipps geben, falls es nicht auf die richtige Lösung kommt.
13. Verbundene Augen
Auf die Frage hin „Mama wie ist es eigentlich blind zu sein?“ haben wir ein kleines Experiment gestartet. Ich schnappte mir Ricks Schwimmbrille und stopfte Wattepads hinein, sodass man nicht mehr durchschauen kann. Rick probierte das Spiel interessiert aus. Pass aber gut auf dein Kind auf. Trotz eingeschränkter Sicht bewegen sich junge Kinder häufig ganz normal und können sich dann schnell verletzen. Einfach weil sie sich noch nicht vorstellen können wie wichtig ihr Sehsinn ist.
Lass dein Kind erstmal im Sitzen an den Zustand gewöhnen und fordere es dann auf an eine bestimmte Stelle in eurer Wohnung zu laufen. Es wird sich relativ schnell an den Umstand gewöhnen und sich mehr und mehr durch seine anderen Sinne orientieren. Ein wunderbares Training für’s Gehirn, dass gleichzeitig auf Menschen mit Sehbehinderungen aufmerksam macht und das Einfühlungsvermögen für Betroffene stärkt.
Klar durch die Wohnung laufen geht mit etwas Übung ganz gut. Traut sich dein Kind mehr zu, kann es mal alltägliche Dinge ausprobieren wie auf Toilette gehen, neue Kleidung aus dem Schrank holen, Tisch anräumen und sich das Abendbrot belegen. Da wird es schon deutlich schwieriger. Spätestens wenn es ums Spielen geht wird der Spaß schnell vorbei sein: Videos schauen, Bücher lesen, malen, basteln, Rollenspiele, Sport mit Freunden…. alles kann man nicht mehr mitmachen, sobald man nichts sieht.
Spreche mit deinen Kind bei dieser Gelegenheit über Menschen, die keine andere Wahl haben und wie diese ihren Alltag meistern. Ihr könnt diese Übung auch mal Umdrehen: Lasst einen Elternteil mal blind sein, nachdem dein Kind erfahren hat wie es sich anfühlt. Dein Kind hat nun die Aufgabe den blinden Elternteil zu helfen zurechtzukommen.
14. Mit Gläsern Musik machen
Mit Weingläsern, die mit unterschiedlich viel Wasser gefüllt sind, lassen sich interessante Töne erzeugen, indem man mit einen nassen Finger auf den Rand des Glases reibt. Durch die Reibung beginnt das Glas zu schwingen und das Wasser beeinflusst den Klang der Töne. Damit haben Kinder jede Menge Potential zum Experimentieren.
15. Im Haushalt helfen lassen
Ich schreibe bewusst „lassen“, da Kleinkinder oft sehr engagiert sind ihren Eltern im Alltag zu helfen, aber meistens nicht dürfen, weil sie langsam sind oder etwas falsch machen. Wenn dein Kind noch klein ist, dir gern helfen möchte und du später ein großes Kind haben möchtest, dass auch mal etwas im Haushalt übernimmt, dann solltest Du dir jetzt Zeit nehmen und deinem Kleinkind die Chance geben mitzumachen.
Sei dir immer bewusst: Kinder wollen Helden sein und wollen anderen gefallen. Wenn ihre Eltern ihnen aber immer wieder einreden „Das kannst Du noch nicht“; „Dafür bist Du zu klein / zu langsam / zu ungeschickt etc.“ wird es das Kind glauben und sich irgendwann nichts mehr zutrauen und entsprechend nicht mehr im Haushalt helfen wollen.
Lass dein Kind also mitmachen, wenn es Interesse zeigt und nehmt euch die Zeit dafür. Greife nur ein, wenn etwas wirklich gefährlich ist oder etwas wertvolles kaputt gehen kann. Dreckige Sachen oder eine kaputte Tasse sind Lernerfahrungen. Spare dabei nicht mit positiver Verstärkung indem Du dich bedankst, lächelst und dein Kind umarmst oder einen Kuss gibst. Du wirst sehen wie es danach über’s ganze Gesicht strahlen wird und dadurch mehr Interesse an Haushaltsaufgaben hat.
Besonders geeignete Aufgaben sind Geschirrspüler einräumen oder ein Paar Sachen per Hand abwaschen, Tiere füttern, Katzenklo oder Kleintierkäfig sauber machen, Staub saugen, Papiermüll zur Papiertonne bringen, den Tisch decken und nach dem Essen abwischen, Spielsachen aufräumen, Waschmaschine ein- und ausräumen, Staub wischen, Schuhe putzen, weiches Obst oder Gemüse zubereiten usw.
Mach bitte kein Drama, wenn dein Kleinkind während seiner Hilfe abgelenkt wird und plötzlich etwas spielt. Lass es spielen und frage ob es seine Aufgabe noch weiter machen möchte, ansonsten erledigst Du es selbst.
Tipp: Damit dein Kind noch besser und sicherer helfen kann, ist ein sogenannter Lernturm eine tolle Anschaffung.
16. Hörmemory
Hörmemory ist eine interessante Variante des klassischen Memory. Der Unterschied ist, dass der Schwerpunkt auf den Hörsinn liegt, statt optisch zwei gleiche Teile über den Sehsinn zu finden. Beim Hörmemory hat man also viele identisch aussehende Gefäße, mit unterschiedlich klingenden Inhalt.
So müssen die Spieler die Gefäße schütteln und konzentriert lauschen ob die Geräusche der beiden Gefäße übereinstimmen. Ansonsten hat das Spiel die selben Spielregeln wie das klassischen Memory. Beim Spielen auch andere Sinne anzusprechen ist eine wunderbare Möglichkeit die Gehirnentwicklung im Bereich der Sinneswahrnehmung zu fördern.
Hörmemory fördert, zusätzlich zu den oben genannten, folgende Fähigkeiten:
- Merkfähigkeit
- auditive Wahrnehmung
Wenn ihr das Hörmemory basteln möchtet, braucht ihr nichts weiter als mindesten 12 gleich aussehende Gefäße wie Filmdosen oder Überraschungsei-Kapseln und 6 verschiedene Füllungen, die man leicht im Haushalt finden kann wie Perlen, Murmeln, Sand, Kerne, Samen, Reis, Mais, trockene Linsen und Bohnen, kleine Nudeln, Salz, Zucker, Steine, Nägel, Büroklammern etc. Achtet bei eurer Auswahl darauf, dass sich der Klang des Inhalts gut unterscheiden lässt und dass ihr die Paare mit der gleichen Menge des Inhalts füllt. Sonst würden die Gefäße trotz selben Inhalts unterschiedlich klingen. Ich verlinke euch unten sowohl schwarze Filmdosen als auch die Kapseln von Kinder Überraschung. Viel Spaß beim Basteln.
Ein fertig zu kaufendes Hörmemory findet ihr in diesem Beitrag: Spiele ab 3 Jahre – Unsere Empfehlungen
17. Rechnen lernen mit Geld
Es gibt eine ganz simple Möglichkeit mit Geld rechnen zu üben: Ihr braucht dafür nichts weiter als ein Blatt Papier, einen Stift und einige Cent-Stücke. Mit dem Stift malt ihr mehrere Kreise und nummeriert sie wie auf dem Foto. Da Münzen durch häufiges Anfassen und runterfallen etc. richtige Keimschleudern sind, habe ich die Cent-Stücke in Desinfektionsmittel eingelegt, gut abgespült und trocknen lassen, bevor ich sie für das Spiel freigegeben habe.
Und dann kann es auch schon losgehen. Wenn dein Kind die Zahlen sicher beherrscht und ein Mengenverständnis entwickelt hat, kann es nun mit Hilfe seiner Finger diese Aufgaben lösen und so spielerisch Additionsaufgaben üben. Wenn dein Kind gern schreibt, kannst Du es dazu ermutigen seine Lösung auf einen Blatt Papier in Form einer Rechnung aufzuschreiben. Mehr Ideen zum Thema findet ihr in diesem Beitrag: Zahlen, Zählen und Mengenverständnis lernen
Spielt dein Kind gern Verkäufer oder Kellner könnt ihr das Geld auch dafür nutzen und nebenbei Addition und Subtraktion üben. Auch als Verkäufer oder Kellner kann dein Kind schreiben üben: Schließlich braucht die Kundschaft eine Quittung für ihren Einkauf 😉
18. Geräusche zuordnen
Dieses Spiel kommt ganz ohne Vorbereitungen aus und trainiert die auditive Wahrnehmung und Achtsamkeit deines Kindes. Dein Kind sitzt dafür einfach mit verbundenen Augen im Raum und lauscht auf die Geräusche, die Du machst. Benutze dafür alles mögliche was Du in der Wohnung finden kannst.
Öffne und schließe Schubladen, klappere mit dem Besteck beim Einräumen des Besteckkastens, lass das Wasser aus dem Hahn fließen, raschele mit Plastikmüll bevor du ihn in den Mülleimer wirfst etc. etc. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dein Kind hat die Aufgabe zu erraten, was Du bei welchen Geräusch machst.
Danach wechselt ihr natürlich auch mal die Positionen. Dein Kind hat sicher ganz tolle Ideen mit was man alles Geräusche machen kann. Durch diese simple Spiel wird dein Kind seine Umgebung mehr Aufmerksamkeit schenken wie bestimmte Gegenstände und Abläufe klingen.
19. Ich sehe was, was du nicht siehst
Dieses Spiel kennt vermutlich jeder aus seiner Kindheit und darf natürlich nicht in dieser Liste fehlen. Ich glaube „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist bei allen Kindern beliebt und schult Konzentration, selektive Wahrnehmung, Geduld und das Einordnen von Farben, Formen und Größe. Die Regeln sind auch bei diesem Spiel völlig einfach:
Einer der Spieler sucht sich einen Gegenstand im Raum und beschreibt ihn mit einer Eigenschaft indem er sagt: „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist rot.“. Die anderen Spieler suchen nun nach roten Dingen und müssen den richtigen davon erraten.
20. Reihenfolgen und Paare ergänzen
Diese Beschäftigungsidee ist super schnell vorbereitet und kann nicht nur für Zahlen verwendet werden. Auch Buchstaben lassen sich beispielweise in diesen Spiel integrieren in dem man Tiersticker auf dem Papier verwendet und die Klammer mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben der Tiere beschriftet. Oder einfach das Alphabet auf mehrere Streifen aufteilen und dein Kind muss die richtige Reihenfolge mit den Klammern ergänzen.
Auch das Zuordnen von Groß- und Kleinbuchstaben sind möglich. Werdet kreativ und teilt eure Ideen gern mit uns in den Kommentaren. 🙂 Mehr Ideen zum Thema lesen lernen gibt’s hier: Wie lernen Kinder lesen? – Unsere besten Ideen und Tipps
21. Geschichten ausdenken
Habt ihr zu Hause noch unbenutzte Notizbücher, Hefte oder einfach loses unbedrucktes Papier und einen Hefter übrig?
Dann schlage deinem Kind doch mal vor ein Buch oder Heft mit eigenen Geschichten anzulegen. Viele Kinder sind sehr kreativ und erfinden für ihr Spiel ständig Geschichten. Wenn es noch nicht schreiben kann, kannst Du die Geschichte für dein Kind aufschreiben. Passend dazu kann dein Kind Bilder malen und in sein ganz persönliches Geschichtenbuch kleben.
Du wirst staunen wie fantasievoll sich dein Kind in seinen Geschichten ausleben wird. Häufig verarbeiten Kinder auch Erlebnisse aus ihrem Alltag darin und vielleicht entdeckst Du dabei auch Dinge über die sich dein Kind Sorgen macht. Wenn es einer Figur in der Geschichte deines Kindes zum Beispiel nicht möglich ist seine Angst zu überwinden und du merkst das dein Kind damit von sich selbst redet, kannst du Ideen innerhalb der Geschichte nutzen deinem Kind zu helfen.
Für weniger ideenreiche Kinder eignen sich Story Cubes sehr gut um die Fantasie anzuregen. Hier erfährst du mehr über dieses Spiel: Das beste Lernspielzeug für Kinder ab 6 Jahre
22. Merkspiel aus alten Weihnachtskalender
Dieses tolle Spiel hat sich Rick allein ausgedacht und man benötigt dafür nichts weiter als einen (leeren) Weihnachtskalender und eventuell einen Timer. Jeder kennt es: Die Türchen mit den Zahlen von 1 bis 24 sind auf jeden Weihnachtskalender völlig zufällig angeordnet.
Und das kann man wunderbar für ein rasantes Merkspiel nutzen. Ihr solltet mindestens zwei Spieler sein. Einer behält den Timer im Auge; der andere muss die Türchen in der richtigen Reihenfolge finden und antippen.
Am Anfang könnt ihr die Zeit einfach stoppen und herausfinden wer am schnellsten alle 24 Türchen in der richtigen Reihenfolge tippt. Hat man es sich dann ungefähr gemerkt, wo welche Zahl auf dem Kalender zu finden ist, kann man ein kleines Wettspiel daraus machen z.B. wer die meisten Türchen in 10 Sekunden schafft (Das hört sich einfacher an als es tatsächlich ist!) oder ihr schätzt euer Können vorher selbst ein und denkt euch kleine Strafen aus, wenn der Spieler sein Ziel nicht erreicht hat.
Rick und ich hatten mit diesen Spiel jedenfalls sehr viel Spaß und ganz nebenbei macht man sogar ein bisschen Gehirnjogging. Probiert es zur nächsten Weihnachtszeit doch einfach mal aus. 🙂
23. Experiment mit Backpulver und Zitronensaft
Dieses Experiment ist super einfach: Gibt man mit Lebensmittelfarbe gefärbten Zitronensaft auf Backpulver entsteht ein bunter zischender Schaum, der sich langsam ausbreitet. Am einfachsten können die Kinder den Zitronensaft mit einer Pipette auf das Backpulver tropfen, aber es geht auch mit einen kleinen Löffel. Die Pipetten verlinke ich dir hier: https://amzn.to/3Sas4iI Kinder lieben es mit Pipetten zu hantieren.
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